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2021

PARZEN | Schicksalswendungen


Wandelkonzert mit Klanginstallationen

25. Juni 2021, 20 Uhr Spreehalle

[…] Du frage nicht nach Deinem Geschick: Die Parzen werden es erkennen lassen. […]

(Lukan, De bello civili (= Pharsalia), 6, 812f.)

Programm

Künstler/inWerk
Andre Bartetzki [*1962]ForMal – VorSpiel – FourStrings (Klanginstallation) [2021] UA / WP
Liza Lim [*1966] The Weaver’s Knot [2016]
Larisa Vrhunc [*1967] Vertical [2015] Fassung für Streichquartett
Andre Bartetzki [*1962]ForMal – VorSpiel – FourStrings 
Oliver Schneller [*1966]Hilbert Space f. SQ, Schlagzeug und Zuspiel [2021, UA, Auftragskomposition des Kairos Quartetts]
Simon Steen-Andersen [*1976] Study for String Instrument #2 with Whammy pedal [2009]
Petros Leivadas [*1991] Hybris für Schlagzeug solo [2019]
Sascha Hahn [*1979]Videoinstallation zu Leivadas Hybris
Sandeep Bhagwati [*1963]nightbirdsong [2021] UA / WP
Andre Bartetzki [*1962]ForMal – VorSpiel – FourStrings 

Mitwirkende

Kairos Quartett  +  Olaf Tzschoppe • Schlagzeug  +  André Bartetzki • Klangregi

Programmnotiz

Den mythologischen Gestalten der Parzen Nona, Decima, Parca/Morta wird die ihnen ausschließlich gemeinsame Kraft zugeschrieben, die Lebensfäden zu spinnen, also das Schicksal zu beeinflussen.
Gewebte Fäden, symbolische, verbindende, trennende durchziehen dieses Programm und auch das Publikum selbst wird in der und um die Spreehalle wandeln.

Die australische Komponistin Liza Lim lässt sich von der Webstruktur inspirieren: Die vier Stimmen des Streichquartetts, das mit umgestimmten Saiten (Skordatur) spielt, werden zu Fäden eines Gewebes, von denen immer nur einer oben, also vollständig hörbar ist, aber es sind immer alle dabei und Teil des Gewebes.

Die Slowenin Larisa Vrhunc verwendet in ihrem obertonreichen Gewebe einen zweiten Satz Bögen, die mit Häkelfaden umwickelt einen perforierten staccatoartigen-Klang erzeugen.

Der in Berlin lebende dänische Komponist Simon Steen-Andersen, bekannt für äußerst radikale Konzepte, hat in seiner Study #2 Bewegungen komponiert deren klangliche Resultate durch das Whammy-Pedal umgekehrt werden. Am Ende wird das Whammy-Pedal zum irrlichternden Haupt-Akteur.

Der international renommierte deutsche Komponist Oliver Schneller erhält einen Kompositionsauftrag des Quartetts, um auf das Thema mit einem neuen Stück für Schlagzeug und Streichquartett (UA) einzugehen.

Olaf Tzschoppe wird zudem einen Satz von Petros Leivadas’ Solostück Hybris spielen, während der andere Satz via Video-Installation von Sascha Hahn gezeigt wird.

André Bartetzki wird diese Installation und die live aufgeführten Stücke mit einer site-spezifischen Klanginstallation in der und um die Spreehalle verbinden

Sandeep Bhagwatis “nightbirdsong” ist eine konzeptuelle Komposition jenseits von Ort und Zeit und kann jederzeit während des Abends von einem beliebigen Ort aus aufgeführt werden.
Es kann von einem solistischen Streichinstrument oder einem Schwarm gleicher Instrumente gespielt werden; die einzige zulässige Mischung ist der kleinste Schwarm, das Streichquartett, die an diesem Abend realisiert wird.