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Pressestimmen

Neue Osnabrücker Zeitung Ausgabe vom 29.09.2009 von Anne Reinert



„(…) Das alles zeigt die von Gerhard Ahrens zusammengestellte Mischung, die alles in allem allerdings ein wenig gefällig bleibt. Denn moderner als das frühe 20. Jahrhundert lässt er die Gedichte nicht werden. Stattdessen liest Martina Gedeck noch Ausschnitte aus Jules Vernes „Von der Erde zum Mond“ und Norman Mailers „Die Mondlandung“. Da zeigt sich, wie die menschliche Fantasie, zum Mond zu reisen (Verne), mit Neil Armstrong und der Apollo 11 real wurde (Mailer). Marina Gedeck liest mit klarer, nuancierter und sanfter Stimme. Anfangs knetet sie zwar ihre Hände nervös unter dem Tisch. Doch auf ihre stimmliche Leistung wirkt sich das nicht aus. 
Das Kairos Quartett füllt mit Giacinto Scelsis (1905-1988) Quartett Nr. 3 die avantgardistische Lücke. Die sirrenden und summenden Töne lassen bei einem Abend mit dem Titel „An den Mond“ allerlei Assoziationen zu. Harmonischer sind da die vier Sätze von Claude Debussys Streichquartett in g-Moll, die die Berliner Musiker einzeln zwischen den Textpassagen bringen. Das sorgt für himmlische Stimmung. Doch ein Zusammenhang zwischen Musik und Gedichten ist nicht erkennbar.
Nach avantgardistischem Scelsi und Konzeptimprovisation scheint es wie ein ironischer Bruch, dass das Quartett am Ende das „Abendlied“ spielt. Zunächst liest Martina Gedeck Matthias Claudius’ Text mit sanfter Stimme. Noch zarter spielt das Streichquartett Johann Abraham Schulz’ Melodie zum versöhnlichen Abschluss. Nur eines will da gar nicht ins Bild passen: Draußen am Himmel scheint zwar der Mond, aber nur als Halbmond.Wie unpassend.“