Fonoforum 01/2005: Mikrotonale Welten
Seit einigen Jahren hat sich das junge Berliner Kairos Quartett mit musitergültigen Interpretationen zeitgenössischer Musik einen Namen gemacht. Ein Kernstück seines Repertoires bilden die mikrotonal aufgefächerten Streichquartette von Georg Friedrich Haas. Aus dem Spiel mit rein intonierten Intervallen entwickelt Haas neuartige und ungewöhnliche Klanggestalten, die zu geschlossenen formalen Systemen zusammengefügt werden. Dabei gelingt es dem Komponisten immer wieder, die Klänge gleichsam zum Leuchten zu bringen und ihre Intensität in flächigen Intervallformationen auszukosten. Die beiden Quartette sind vom Charakter her sehr unterschiedlich: fast hermetisch und dramatisch das erste, eher spielerisch und sehr viel leichter zugänglich das 1998 entstandene zweite. Musik ****, Klang ****
M. D., Fonoforum 1/2005